Impressionen von den Oberkasseler Kulturtagen 2017.
Oberkassel. Die Kulturtage haben sich zu einem beliebten Treffpunkt in Oberkassel entwickelt. Alle zwei Jahre pilgern zehn Tage lang Menschen aus der Kunstszene in den Rheinort, um Konzerte, Ausstellungen und Lesungen zu besuchen. Mit Klaus Großjohann, dem "geistigen Vater" der Kulturtage, und mit Klaus Busch, Mitglied des Moderatorenteams, sprach der GA. - Von Holger Willcke, 27.09.2013
Klaus Busch: Es wird eine Überraschung für die Oberkasseler geben. An diesem Sonntag singt das Vokal-Ensemble MamaMia erstmals die Oberkassel-Hymne. Die Premiere wird um 16.30 Uhr in der Alten Evangelischen Kirche in der Zipperstraße zu hören sein. Wir sind alle total gespannt. Außerdem wagen wir ein Experiment. Unser ehemaliger Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter wird am Montag, 30. September, ab 19 Uhr einen Mitsingabend zum Thema Arbeiterlieder anbieten. Und der wird stilecht in der Dachdeckerei Behm in der Basaltstraße 41 stattfinden.
Was zeichnet die Kulturtage aus?
Klaus Großjohann: Die Mischung macht das Besondere aus. Wir bieten Jazz, Gospel, Klassik, Theater, Kabarett, Kunstmeile und populäre Musik. Und vor allem - bei uns kann man nicht
nur zuhören und zusehen, sondern mitmachen.
Wer darf bei Ihnen auftreten?
Großjohann: Grundsätzlich jeder. Wir wollen allen Kulturschaffenden eine Bühne bieten. Wir üben keinerlei Zensur aus. Und ich sage ehrlich, wir sind in all' den Jahren noch von
keinem Künstler bezüglich der Qualität seines Angebots enttäuscht worden.
Warum bieten Sie in diesem Jahr kein Straßenfest an?
Busch: Es wäre das dritte Straßenfest in einem Jahr. Und wir sind überzeugt, dass das für Oberkassel zu viel des guten ist. Wir haben dafür neue Schwerpunkte geschaffen. Zum
Beispiel das Eröffnungsfest am heutigen Samstag ab 14 Uhr im Buschhof unter dem Titel "Die Kultur hält am Busch Hof".
Wie kam es zu den Kulturtagen?
Großjohann: Ich habe die Idee Anfang der 90er Jahre bei einer Versammlung des Verbands der Ortsvereine vorgetragen. Oberkassel war damals geprägt von Karneval und Kirmes. Wir
wollten mit der Kultur ein drittes K hinzufügen. Der damalige Bürgermeister Otto Kranz und VdO-Chef Jupp Gassen haben uns unterstützt, ansonsten war das Echo nicht berauschend. Deshalb sind wir
1995 auch sehr klein gestartet.
Und wann kam der Durchbruch?
Großjohann: Seitdem Schulen, Kindergärten, Vereine und Geschäftsleute sich an unserer Veranstaltungsreihe aktiv beteiligen, wächst der Zuspruch in der Bevölkerung von Jahr zu
Jahr. Wir haben auch prominente Schirmherren wie Polizeipräsidenten und Oberbürgermeister gewinnen können. In diesem Jahr hat IHK-Präsident Wolfgang Grießl die Schirmherrschaft übernommen.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Wie finanzieren Sie die Kulturtage?
Busch: Durch Spenden der Besucher und der teilnehmenden Geschäftsleute. Und alle Helfer und Akteure arbeiten für die Kulturtage ausschließlich ehrenamtlich. Unser Budget beträgt
ungefähr 1000 Euro für Druckkosten und Technik.